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Zentrum für Gerontologie (ZfG)

IKT- und Internet-Nutzung im Alter 2015

Die Bedeutung und Nutzung moderner Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Informationen und Kommunikationsangebote konzentrieren sich immer mehr auf neue Medien wie das Internet. Seit 1997 ist die mindestens gelegentliche Nutzung des Internets stetig gestiegen. Während die Altersgruppen bis 59 Jahre in diesem Zeitraum einen starken Anstieg aufweisen, bleibt die intensive Nutzung der Altersgruppe ab 60 Jahren etwas zurück und betrug Ende 2013 erst 68 % (60–69 Jahre) bzw. 40.6 % (70 Jahre und älter). Ältere Menschen sind daher von einer «digitalen Spaltung» besonders betroffen. Jedoch zeigen die Zahlen auch, dass die generelle Nutzung bei der älteren Generation ansteigt und viele das Internet bereits intensiv nutzen.

Die von Schelling & Seifert (2010) erstellte Studie zur Internetnutzung im Alter konnte hierzu erstmalig für die Schweiz repräsentative schweizweite Daten zur Internetnutzung im Alter und zu den Gründen für eine Nichtnutzung des Internet sammeln. Die Autoren konnten u.a. herausfinden, was die bevorzugten Anwendungen bei älteren Onlinern sind. Neben fehlenden Unterstützungen sind es vorwiegend personenbezogene Hindernisse und Ängste, die eine Internetnutzung erschweren. Daneben sind es aber auch die Webseiten selbst, die durch eine benutzerunfreundliche Gestaltung und Navigation vermeidbare Hürden aufbauen (siehe Projekt ageweb.ch ).

Nunmehr fünf Jahre nach der ersten Befragung der Personen ab 65 Jahren in der Schweiz bestehen noch offene Forschungsfragen zur Internet-Nutzung im Alter. Daneben ist es aber auch interessant zu sehen, ob sich die Nutzung und Bedeutung solcher Technologien im Alltag von älteren Menschen seit der ersten Erhebung verändert bzw. ob sie sich der Nutzung und Affinität der jüngeren Generationen angepasst haben. Ein weiterer Aspekt ist die Frage, inwieweit das Internet heutzutage auch von der älteren Generation stärker mobil, also auf mobilen Endgeräten (Smartphones, Tablets, etc.), genutzt wird und sich damit auch ein neuer Nutzungsbereich inner- und ausserhalb der eigenen vier Wände ergibt. Die Kombination aus mobilen technischen Möglichkeiten und persönlicher Mobilität ermöglicht auch eine neue Ressourcenquelle, wenn z.B. das Smartphone als Orientierungshilfe oder Informationsquelle im öffentlichen Raum genutzt werden kann. Auch stellt sich die Frage, ob diese mobilen Endgeräte durch ihre vereinfachte Bedienungsoberfläche für ältere Menschen einfacher zu nutzen wären und folglich auch eine Einstiegstechnologie in die digitale Welt oder gar einen Ersatz für den klassischen Computer und andere Geräte darstellen.

Diese offenen Forschungsfragen lassen sich auf drei Kernbereiche fokussieren:

1.     Wie haben sich die Nutzungsprofile und die möglichen Hemmnisse gegenüber dem Internet seit der ersten Datenerhebung 2009 verändert?

2.     Erster neuer Teilfokus: Wie sieht das Nutzungsprofil hinsichtlich der mobilen Internetnutzung aus und welche Affinität besteht zum mobilen Einsatz?

3.     Zweiter neuer Teilfokus: Welchen Einfluss hat die Internetnutzung auf die Wohn- und Lebenssituation bzw. auf eine Stabilität der individuellen Selbstständigkeit?

Um diese Forschungsfragen zu klären initiierten das Zentrum für Gerontologie und Pro Senectute Schweiz eine Fortsetzungsstudie. Der innovative Charakter liegt nicht nur in der Wiederholungsmessung und Etablierung einer schweizweiten Trendstudie (alle 5 Jahre), sondern auch in der Berücksichtigung neuer technischer Alltagsgegenstände (mobile Nutzung).

Laufzeit des Projekts: Mai 2014 bis Februar 2015

Kontakt:
Alexander Seifert, alexander.seifert@zfg.uzh.ch