Musikspiegel – Erstellen und Anwenden

Akustisch-biographische Musikspiegel für Menschen mit Demenz
Autobiografische Erinnerungen sind wichtig für unsere Identität
Erinnerungen sind ein grosser Teil unseres Selbst. Einerseits prägen sie unsere Individualität und andererseits stärken sie unsere Selbstwahrnehmung. Diverse Studien haben gezeigt, dass verschiedene Erinnerungen je nach Krankheitsursache von Menschen mit Demenz genutzt werden können, um bei den Erkrankten ein Gefühl des Selbst zu stärken und damit zu ihrem psychischen Wohlbefinden beizutragen.
Musik kann helfen, sich an Dinge zu erinnern
Aus Untersuchungen wissen wir, dass das Gedächtnis von Menschen mit einer Demenzerkrankung für Musik und Geräusche - im Gegensatz zu demjenigen für verbale Informationen - relativ lange erhalten bleibt. Aus diesem Grund können Musik und biographisch bedeutsame Geräusche für an Demenz erkrankte Menschen dazu genutzt werden, um positive autobiografische Erinnerungen wachzurufen und zu verstärken.
Forschungsprojekt Musikspiegel
Auf diesen wissenschaftlichen Befunden ist die Idee des Musikspiegels aufgebaut. Die Methode wurde bei fast 200 Demenzerkrankten in verschiedenen Pflegezentren der Kantone Aargau und Basel sowie bei Menschen zu Hause wissenschaftlich evaluiert. Projektseite «Musikspiegel»
Wohlbefinden und Lebensqualität mittels Musikspiegel verbessern
Ein Musikspiegel ist eine Auflistung von kurzen aufgeschriebenen Lebensmomenten - erzählt in den eigenen Worten des an Demenz erkrankten Menschen. Durch das Verknüpfen mit Geräuschen und Musikstücken, welche mit den Lebensepisoden in einem individuell bedeutsamen Zusammenhang stehen, können diese positive Erinnerungen auslösen.
Nicht nur die an Demenz erkrankte Person selbst kann mit Hilfe des Musikspiegels zu ihren eigenen Erinnerungen und Emotionen vordringen, sondern auch Drittpersonen können diese individuell bedeutsamen Geräusche und Musikstücke dazu nutzen, eine Verbindung zu dem von Demenz betroffenen Menschen aufzubauen. Dies wiederum kann zu einer Atmosphäre des Vertrauens und der Sicherheit führen, was ein harmonisches Miteinander fördert.
Positive Erinnerungen, die mit Musik oder Geräuschen verknüpft sind, stellen deshalb wichtige Ressourcen dar, die im Pflege- und Betreuungsalltag sowohl zum Wohl der an Demenz erkrankten Personen genutzt werden können als auch das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit der Pflegenden und Betreuenden steigern kann.
Musikspiegel selbst erstellen und anwenden
Anlässlich des Kurstags erwarten Sie spannende Beiträge rund um das Thema Musikspiegel. Sie erlangen theoretische Kenntnisse bezüglich des Zusammenhangs von Musik, Biographie und Demenz sowie zur Idee und Entstehung des Musikspiegels. Sie lernen, diese Musikspiegel zu erstellen sowie in Übungen im praktischen Alltag korrekt anzuwenden.
Zielgruppe
Der Kurstag richtet sich an folgende Personen:
- Fachpersonen: Pflege- und Betreuungspersonen aus dem ambulanten und stationären Bereich
- Betreuende und pflegende Angehörige
- Interessierte Personen aus dem Altersbereich
Ziele
Die Teilnehmenden erhalten eine Einführung in den Zusammenhang von Musik, Biographie und Demenz. Sie lernen die Idee des Musikspiegels kennen und sind in der Lage, einen solchen selbst zu erstellen und in der Praxis korrekt und sinnvoll anzuwenden.
Methodik
Während des Kurstags werden folgende Methoden eingesetzt:
- Referate - Filmanalysen - Fallbeispiele
- Praktische Erstellung und Anwendung des Musikspiegels in Einzel- und Partnerarbeit
- Diskussion und Erfahrungsaustausch
Dozent
Der Kurstag wird von M.Sc. Andreas Huber durchgeführt (Andreas Huber). Seit 5 Jahren doziert Andreas Huber an verschiedensten Institutionen zum Musikspiegel. Durch seinen Forschungsschwerpunkt Musik und Demenz am Zentrum für Gerontologie und seiner Erfahrung als klinischer Musiktherapeut kann sowohl auf wissenschaftlicher als auch auf praktischer Ebene ein breites Wissen weitergegeben werden.
Durchführung und Kosten
CHF 290.- pro Person (inkl. Schulungsunterlagen und Begrüssungskaffee). Preise für Gruppen/Institutionen nach Absprache. Der Kurs wird auch als Inhouse-Schulung angeboten.
Der Kurs wird von Andreas Huber und Dr. phil., Betr. oec. Sandra Oppikofer geleitet.
Kursdatum
30. August 2025 von 9.00 bis 17.00 Uhr (Anmeldefrist bis 15. August 2025)
Kursort
UZH Healthy Longevity Center, Universität Zürich, Walchestrasse 34, 8006 Zürich.
Kontakt und Anmeldung
Andreas Huber, Zentrum für Gerontologie, Stampfenbachstrasse 73, 8006 Zürich
E-Mail: andreas.huber@zfg.uzh.ch
Durchführbarkeit
Die Kurse werden durchgeführt, wenn eine im Voraus festgesetzte minimale Zahl von Anmeldungen vorliegt. Falls der Kurs nicht zustande kommt, informieren wir Sie nach Ablauf der Anmeldefrist, bis spätestens drei Wochen vor Kursbeginn.
Abmeldung
Bitte informieren Sie uns, falls Sie verhindert sind und Ihre Kursanmeldung annullieren müssen. Die Kosten bei Abmeldung betragen:
- Für jede Abmeldung nach Ablauf der regulären Anmeldefrist verrechnen wir CHF 50.– Bearbeitungsgebühr
- 30 bis 14 Tage vor Kursbeginn 50 Prozent der Kurskosten
- 13 Tage bis direkt vor Kursbeginn 100 Prozent der Kurskosten
Die Anmeldung einer geeigneten Ersatzteilnehmenden ist möglich. Wenn der Platz durch uns besetzt werden kann, verrechnen wir nur die Bearbeitungsgebühr. Bei höheren Kurskosten empfehlen wir Ihnen den Abschluss einer Annullierungskostenversicherung.